Fundstück aus dem Nachlass Karl Theodor Hauszer

Unser Mitarbeiter Gerhard Kainz findet bei der Inventarisierung des Nachlasses eine Ansichtskarte aus dem Jahr 1950, die auf großes Interesse bei Schweizer Kolleg*innen trifft.

Karl Theodor Hauszer (1899–1962) besuchte die Höhere Gartenbaulehranstalt in Eisgrub und arbeitete anschließend im Stadtgartenamt Graz, wo er Entwürfe für die gärtnerische Gestaltung des Grazer Schlossberges zeichnete und 1931 zum Direktor bestellt wurde. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges verlor Hauszer seine Stellung in Graz, übersiedelte wenig später nach Wien und wurde 1951 der erste Direktor der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Gartenbau in Schönbrunn. Gemeinsam mit der Botanikerin Gertrud Kraus (1915–2013) und dem Landschaftsarchitekten Friedrich Woess (1915–1995) entwarf er 1962 den Paracelsusgarten für die Wiener Internationale Gartenschau WIG 64.

Hauszer reiste viel und pflegte in ganz Europa berufliche Kontakte. Davon zeugt seine umfangreiche Foto- und Ansichtskartensammlung, die seit 2017 im LArchiv verwahrt wird. Schweizer Kolleg*innen halfen nun bei der Identifizierung von zwei Ansichtskarten, die die Gärtnerei der Gartenarchitektinnen Margrit Hofmann und Lisa Bächle aus Männedorf bei Zürich zeigen. Hofmann und Bächle planten 1959 einen Teil der Schweizerischen Ausstellung für Frauenarbeit SAFFA. Der Fund dieser Ansichtskarten lässt erkennen, wie vernetzt die Fachwelt damals war und wie wichtig es heute ist, internationale Strömungen und Vorbilder in der Landschaftsarchitektur zu untersuchen, damit wir nationale Projekte und Diskurse verstehen können.

Autorin: Ulrike Krippner